Versicherungsnehmern der britischen Versicherungsgesellschaft Clerical Medical / Scottish Widows droht aufgrund des bevorstehenden Brexit eine wesentliche Verschlechterung im Bezug auf ihren Insolvenzschutz.
Bereits im Sommer 2018 hat die Scottish Widows Limited (ehemals Clerical Investment Group CMIG) angekündigt, eine weitere Tochtergesellschaft zu gründen. Dies sollte auf europäischem Gebiet erfolgen. Auf diese nunmehr neugegründete Scottisch Widows Europe S.A. (SWE) mit Sitz in Luxemburg werde laut Informationen des Unternehmens an Kunden und Vermittler nun das europäische Portfolio übertragen. Somit könne sichergestellt werden, dass auch in Zukunft Auszahlungen an deutsche Kunden möglich sind. Betroffen sollen konkret davon alle Verträge der Gesellschaft sein, die zum jetzigen Zeitpunkt von Scottish Widows Limited versichert sind und innerhalb der EU – mit Ausnahme des vereinigten Königreichs – abgeschlossen wurden. Somit sind auch deutsche Versicherungsnehmer betroffen. Besorgniserregend könnte hierbei sein, dass die neugegründete Gesellschaft nicht mehr dem englischen Sicherungssystem unterliegt. Dies bringt zum Teil eine große Verunsicherung der Kunden mit sich und es stellt sich die Frage, ob Auszahlungen an die Kunden durch die neugegründete Gesellschaft gefährdet sind. Denn der UK Financial Services Compensation Scheme, ein staatlicher Sicherungsfond, kann nach der Übertragung an die neue Gesellschaft nicht mehr in Anspruch genommen werden. Sollte die neugegründete Scottisch Widows Europe S.A. (SWE) in Zukunft ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen, kommt dieser nicht mehr zum Zuge. Auch greift hier alternativ keine andere vergleichbare Absicherung ein, sondern der Versicherungsnehmer ist praktisch schutzlos.
Es empfiehlt sich daher gerade jetzt für Versicherungsnehmer, die aktuelle Situation der eigenen Versicherung zu überprüfen. Hier kann es sich durchaus lohnen, die Versicherung zu widerrufen oder einen Erfüllungsanspruch durchzusetzen und somit eine vorteilhafte Beendigung der Versicherung zu erreichen. Gerne geben wir Ihnen hierzu eine erste, kostenfreie Einschätzung Ihrer Situation.